PRESSEINFORMATION!!! Impfschutz ab 30
Ein Anlass der Kampagne ist die Rückkehr längst besiegter Infektionskrankheiten. Ein anderer die nachlassende Bereitschaft vor allem erwachsener Menschen, sich impfen zu lassen oder ihren Impfschutz zu erneuern. „Deutschland ist hinsichtlich seiner Impfquoten ein Entwicklungsland“, betonte Dr. Hans-Bernhard Behrends, Leiter des Fachbereichs Gesundheit der Region Hannover, zum Start der Aktion im Haus der Region. Defizite bestünden vor allem bei so genannten Boosterimpfungen, mit den Immunisierungen aus dem Kindesalter wieder aktualisiert werden. „Die größten Lücken haben wir heute bei Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus und Diphtherie“, so der Amtsarzt.
Der Sprecher des Gesundheitsplenums für die Region Hannover, Dr. Udo Niedergerke, bezeichnete die niedrige Impfquote sogar als erschreckend: „Mehr als 50 Prozent aller Erwachsenen besitzen keinen ausreichenden Impfschutz“, sagte der hannoversche Facharzt für innere Medizin. Er vermutet, dass Krankheiten wie Pocken oder Diphtherie mit ihrem allmählichen Verschwinden auch ihren Schrecken verloren hätten. Ein gefährlicher Trugschluss, so Niedergerke: „Gerade bei ungeimpften Erwachsenen und abwehrgeschwächten Menschen können Erreger von Keuchhusten oder Influenza nach wie vor zu schweren Krankheitsbildern führen.“
Selbst Poliomyelitis oder Kinderlähmung, die seit 2002 in Europa als ausgerottet gilt, kann durch Migration oder durch Urlaubsreisen jederzeit wieder nach Deutschland eingeschleppt werden: „Mit zunehmender Mobilität über Kontinente hinweg ist auch die Gefahr gestiegen, sich mit Polio zu infizieren“, warnte Almut Jahnke-Saile. Die Sprecherin der Regionalgruppe Hannover im Bundesverband Poliomyelitis e.V. rief daher am Weltpoliotag dazu auf, sich gegen die Krankheit zu impfen.
Außerdem wies sie darauf hin, dass viele Menschen, die sich einst mit dem Poliovirus infiziert hatten, ihr Leben lang unter der Krankheit leiden: „Schnelle Ermüdungen, plötzliche Schmerzen oder Probleme beim Laufen können Anzeichen des so genannten Post-Polio-Syndroms sein, das oft erst Jahrzehnte nach der eigentlichen Erkrankung auftritt“, sagte Jahnke-Saile. Mit ihrer Selbsthilfegruppe bietet sie Betroffenen ein Forum zum Austausch, aber auch zur Information.
In den nächsten Tagen gelangen die Flyer zu den Bürgerinnen und Bürgern in der Region Hannover. Dabei hilft das engmaschige Netzwerk des Gesundheitsplenums für die Region Hannover. Institutionen von der Apothekerkammer und der Region Hannover über den Regionssportbund bis hin zur Verbraucherzentrale unterstützen die Aktion, die letztlich auf das Gemeinwohl abzielt. „Impfungen dienen nicht nur der dem Vorteil des Einzelnen, sondern sind aktiver Gesundheitsschutz für die gesamte Bevölkerung“, so der Initiator des Gesundheitsplenums, Dr. Hans-Bernhard Behrends.
Stichwort: Gesundheitsplenum für die Region Hannover
Das Gesundheitsplenum für die Region Hannover ist ein informelles Gremium verschiedener örtlicher Akteure im Gesundheitswesen, die das Ziel verfolgen, regionale Initiativen zum Thema Prävention zu initiieren, zu bündeln, zu stärken und bekannt zu machen. Dabei kann sich das Gesundheitsplenum auf die Unterstützung und aktive Mitarbeit einer breiten Basis stützen, beispielsweise auf die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Bezirksstelle Hannover, auf die Apotheker- und Psychotherapeutenkammer, die Zahnärztekammer, mehrere Krankenkassen und Selbsthilfegruppen, auf die Verbraucherzentrale Niedersachsen oder den Stadt- und Regionssportbund Hannover.
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